Foto: Jubelnd vereint. Werden bald einige fehlen? Fotonachweis: D. Wiechmann.

Ein Schreckens-Szenario wird seit Monaten rund um das Mönchengladbacher Bundesligateam entworfen. Nimmt man die inflationär veröffentlichten Spekulationen ernst, steht Borussia bald ohne ihre halbe Mannschaft dar. Alessane Pléa schießt sich angeblich mit jedem Tor, und es sind so einige, hin zu einem neuen Arbeitgeber, Marcus Thuram ist natürlich auch nicht mehr zu halten, genausso wenig wie Florian Neuhaus, Nico Elvedi, Matthias Ginter, Ramy Bensebaini und last not least auch Trainer Marco Rose.

Man möchte nicht in der Haut von Max Eberl stecken. Doch die ist bajuwarisch derb. Und der gebürtige Bogener fährt überzeugt aus besagter, wenn ihm das mediale Geblubbere zu viel wird. Die immer wiederkehrenden Spekulationen und Nachfragen seien respektlos, schimpfte der Manager. „Ich bin langsam müde, diese Fragen zu beantworten“, sagte Eberl. „Ich glaub, dass wir ein großer Club sind, wir sind ein Champions-League-Club. Wir können genug bieten, solche Spieler auch zu halten.“

Das hat Gladbach bereits im vergangenen Sommer bewiesen, als kein wichtiger Spieler den Verein verließ und der Kader nur mit zwei Leihprofis (Hannes Wolf/RB Leipzig, Valentino Lazaro/Inter Mailand) veredelt wurde. „Großer Club, Champions-League-Club!“ Das hörte sich vor nicht viel mehr als einem Jahr noch ganz anders an. Damals erinnerte Eberl Fans und Medien angesichts hochfliegender Gedanken fast gebetsmühlenartig an die schweren Zeiten. „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen.“ Inzwischen aber sind mit den Erfolgen das Selbstbewusstsein und die Pläne gewachsen – Max Eberl würde betonen, aber genau in dieser Reihenfolge! Borussia Mönchengladbach ist mittlerweile nicht mehr nur eine Durchgangsstation bzw. ein Sprungbrett für ambitionierte junge Spieler. Gekommen um zu bleiben – keine Illusion mehr beim Transfer von außergewöhnlichen Fußballern.